Materialien in der Implantologie
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1. Titanimplantate: Vorteile und Nachteile
Titanimplantate sind seit Jahrzehnten der Standard in der modernen Zahnmedizin und bieten zahlreiche Vorteile. Sie bestehen aus einem biokompatiblen Material.
Vorteile:
Biokompatibilität: Titan wird vom Körper gut akzeptiert und minimiert das Risiko von Abstoßungsreaktionen.
Langlebigkeit: Bei richtiger Pflege können Titanimplantate Jahrzehnte lang halten.
Stabilität: Durch die Osseointegration (Verbindung mit dem Kieferknochen) bieten sie eine ausgezeichnete Stabilität und Funktionalität.
Hervorragende Anpassung: Titan lässt sich präzise an individuelle Bedürfnisse anpassen.
Nachteile:
Ästhetik: Im Vergleich zu keramischen Implantaten kann Titan bei sichtbaren Implantaten ästhetische Bedenken aufwerfen, da es sich nicht wie natürlicher Zahn anpasst.
Mögliche Allergien: In seltenen Fällen kann es zu einer allergischen Reaktion auf Titan kommen.
Kosten: Titanimplantate können im Vergleich zu anderen Lösungen teurer sein.
2. Keramikimplantate: Für wen geeignet?
Keramikimplantate:
Vor allem aus Zirkonoxid, bieten eine hervorragende Ästhetik und sind besonders vorteilhaft für Patienten, die eine metallfreie Lösung wünschen oder auf Titan allergisch reagieren. Sie sind besonders im sichtbaren Bereich, wie bei Frontzähnen, von Vorteil.
Passend zum Thema findest du hier unsere Checkliste für den Patienten vor einer Zahnimplantation:
Gewebeverträglichkeit:
Zudem fördern Keramikimplantate eine bessere Gewebeverträglichkeit und reduzieren das Risiko von Entzündungen. Allerdings sind sie im Vergleich zu Titan etwas weniger belastbar und können bei hoher Kaubelastung oder ungenügender Knochenqualität zu Komplikationen führen.
Für Patienten mit ästhetischen Ansprüchen und in gutem Allgemeinzustand sind Keramikimplantate jedoch eine exzellente Wahl. Sie bieten eine langfristige Lösung, insbesondere bei Frontzähnen, und überzeugen durch ihre Biokompatibilität.
3. Entwicklung neuer Materialien in der Forschung
Titanimplantate haben sich seit ihrer Einführung als Standard in der Zahnmedizin etabliert
Sie bieten eine ausgezeichnete Biokompatibilität und Stabilität, die für den langfristigen Erfolg entscheidend sind. Doch die Forschung ist stets auf der Suche nach Verbesserungen, um die Lebensdauer und Verträglichkeit weiter zu optimieren.
Neue Legierungen und Beschichtungen
Moderne Forschung zielt darauf ab, Titanlegierungen mit verbesserten mechanischen Eigenschaften zu entwickeln. Hochfeste Materialien, die gleichzeitig flexibel bleiben, sind ein zentrales Forschungsthema. Beschichtungen aus bioaktiven Substanzen wie Hydroxylapatit fördern die Osseointegration und verbessern die Verbindung zwischen Implantat und Knochen.
Mehr erfahren? Lies unseren kostenlosen Ratgeber Zahnimplantate Teil 1:
Keramische Implantate als Alternative
Die Forschung hat auch keramische Materialien, wie Zirkonoxid, als mögliche Alternativen zu Titanimplantaten hervorgebracht. Diese bieten ästhetische Vorteile, insbesondere bei sichtbaren Zähnen, und haben eine hohe Biokompatibilität, sind jedoch in puncto Haltbarkeit und Belastbarkeit noch nicht vollständig mit Titan vergleichbar.
Nanotechnologie und Oberflächenmodifikation
Durch den Einsatz von Nanotechnologie werden Oberflächenmodifikationen durchgeführt, um die Zelladhäsion zu verbessern und die Heilungsprozesse zu beschleunigen. Nanobeschichtete Titanimplantate könnten die Integration und langfristige Stabilität weiter steigern, indem sie das Risiko von Entzündungen verringern, eine schnellere Knochenverbindung ermöglichen.